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Boris Thomas:Plädoyer für Führungswillen in der Politik

Wirtschaftsgilde-Vorsitzender gegen „Parteigedöns und Fraktionszwang“
VON RAINER KLÖFKORN
BREMERVÖRDE. Eine stärkere Führung und – vor allem – einen
größeren Führungswillen in der Politik hat Boris Thomas (Foto)
angemahnt. Das gelte sowohl für die Bundesebene als auch für
Bremervörde, sagte der Vorsitzende der Wirtschaftsgilde am
Sonntag während des Frühschoppens im „Haus am See“.
Thomas freute sich über den guten Besuch der Veranstaltung,
in dessen Mittelpunkt der Vortrag von Umweltminister Hans-Heinrich
Sander (FDP) stand. Zuvor hatte der Vorsitzende der Wirtschaftsgilde
den Ausgang der Stadtratswahl als Zeichen für eine funktionierende Demokratie gedeutet. Er freue sich über die Veränderungen, die Bewegung in die politische Szene gebracht habe und die Parteien zwinge, den Wählern i

ihre Position deutlich zu machen. Die von ihm geführte Wirtschaftsgilde werde auch weiterhin bestrebt sein, intensiv mit den
Stadtratsfraktionen zusammen zu arbeiten. Das Parteibuch spiele
dabei keine Rolle, sagte Thomas, und erinnerte an einen Satz von
Ex-Kanzler Gerhard Schröder (SPD), wonach es keine rechte
oder linke, sondern nur eine richtige oder falsche Wirtschaftspolitik
gebe. Kritisch sah Thomas jedoch, dass es die Politiker immer mehr an Führung vermissen ließen. Wenn die Politik keinen
Rückhalt finde, habe sie versagt und nicht die Bürger. „Sie haben
einen Instinkt dafür, wem sie vertrauen und folgen und wem nicht“, sagte der Unternehmer. Und sie würden sich von Politikern bewegen lassen und nicht von Parteiprogrammen: „Menschen folgen Menschen – das war so und wird auch immer so bleiben.“
Daran sollten sich auch die Bremervörder Politiker orientieren.
Klarheit und Wahrheit seien gefragt und nicht „Parteigedöns
und Fraktionszwang mit Probeabstimmungen“, schrieb ihnen
Thomas ins Stammbuch. Das seien lediglich Mittel, um schon verlorene Macht über die Runden zu retten. Auch weiterhin, so der Bremervörder, werde sich die Wirtschaftsgilde für das City- und
Stadtmarketing auch finanziell engagieren. Der Vorstand
des Vereins habe ein schweres Jahr hinter sich und dafür Respekt
verdient, würdigte Thomas die Leistungen der Mitglieder um die
Vorsitzende Silke Lorenz. Als Beispiel für ein in die Zukunft gerichtetes Wirken führte Thomas die Werbegegemeinschaft
„Treffpunkt“ an. Sie habe von Beginn an das City- und Stadtmarketingprojekt unterstützt und halte an der Zusage fest, sich wenn die Basis geschaffen sei – aufzulösen und dem neuen Verein beizutreten. Diesem Beispiel sollten auch die übrigen Bremervörder Werbegemeinschaften folgen, warb er. „Wir sollten die Chance nicht
verpassen, zum ersten Mal alle Kraft in dem neuen City-Management
bündeln zu können“, sagte der Wirtschaftsgildechef.


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