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„Innenstadtentlastung nur durch A 20 möglich“

Fachbereichsleiter Kurt Koopmann gibt Sachstandsbericht über die wichtigsten Projekte und Bauvorhaben in Bremervörde

Bremervörde. Fester Bestandteil der Mitgliederversammlung der Wirtschaftsgilde ist ein Sachstandsbericht über die wichtigsten Projekte in der Stadt. In den Mittelpunkt stellte Stadtoberamtsrat Kurt Koopmann dabei auch in diesem Jahr die Dringlichkeit des Autobahnbaus. Es werde keine Entlastung der Innenstadt – auch keine Verkehrsberuhigung auf der Neuen Straße – ohne die A 20 geben. Wichtig sei, dass das Projekt in der Fortschreibung des Bundesverkehrswegeplanes weiterhin in der höchsten Priorität verankert bleibt und für den Bremervörder Abschnitt der A 20 die finanziellen Mittel bereitgestellt werden.

Eine umfassende verkehrliche Entlastung der Innenstadt und wirtschaftliche Effekte für den Standort dürfe man erst nach der Fertigstellung der durchgängigen A 20 und einer festen Elbquerung erwarten, meinte Koopmann.
Die Neuordnung des Kreisstraßennetzes in und um Bremervörde laufe planmäßig und werde mit der Fertigstellung der Umgehung Minstedt und dem Anschluss an die Bundesstraße südlich Beverns in 2014 abgeschlossen. Dies lasse allerdings noch nicht die erhoffte, deutlich spürbare Entlastung der Innenstadt erwarten. Das werde man nur mit der A 20 erreichen können.
2016 soll die Ostequerung im Verlauf der B 71/74 in Bremervörde neu gebaut werden. Die Variantenuntersuchungen zu diesem Projekt sind abgeschlossen. Ende dieses Jahres wird das Planfeststellungsverfahren beginnen. Inzwischen, so berichtete Koopmann, sei der Bau eines Kreisverkehrs am östlichen Osteufer vom Tisch. Einerseits gebe die Grundstückssituation eine solche Lösung nicht her, andererseits hätten Verkehrsberechnungen ergeben, dass die Beibehaltung der bestehenden Kreuzungsregelung die beste Möglichkeit sei. Es werde vermutlich unmittelbar südlich der bestehenden Brücke ein neue entstehen. Während der bis zu 18 Monate dauernden Bauphase soll es nur geringe Einschränkungen geben.
Mit der Fortschreibung des Einzelhandelskonzeptes ist auch der „innerstädtische Versorgungsbereich“ neu definiert worden. Aufgenommen wurde das Fachmarktzentrum und der „Famila“-Neubau planerisch abgesichert. Im Zuge des „Famila-Projektes“ habe es eine intensive städtebauliche Diskussion gegeben, die jetzt eine breite Zustimmung in der Politik gefunden habe. Ein Ratsbeschluss dazu stehe kurz bevor. Anliegen der Stadt sei es, die Achse der Kirchenstraße über die Alte Straße hinaus in das „Famila-Projekt“ hinein fortzusetzen. Positive Auswirkungen für das Stadtbild im Sanierungsgebiet „Innenstadt Süd“ machte Koopman insbesondere im Bereich der Alten Straße aus, wo eine Tempo-20-Zone eingerichtet werde und eine völlige Neugestaltung der Fahrbahn erfolgte. Auch die Fassaden an der Alten Straße würden ihr Gesicht positiv verändern.
2,1 Mio Euro werden im Sanierungsgebiet investiert, sagte Koopmann, wovon 300 000 Euro Zuschüsse sind. Der Stadtoberamtsrat wies angesichts dieser Zahl auf die Bedeutung der städtischen Sanierungsgebiete hin. Den Bau eines Kreisverkehrs an der Kreuzung Wesermünder Straße/Waldstraße hob er angesichts der notwendigen Erschließung der Areale Bachmann/Worgull/Zapf (nördlich) und Schröder (südlich) an der Wesermünder Straße als bedeutend hervor.
Angesichts von nur noch zehn Bauplätzen im Vörder Feld könne es in der Baulandentwicklung der Kernstadt schon bald zu Engpässen kommen. Ein bis zwei Jahre dauernde Planungs- und sich daran anschließende Erschließungsarbeiten würden nach einer dringenden Antwort verlangen, wo künftig im Stadtbereich Bauland ausgewiesen werden soll. Man könne nicht sagen, dass es künftig eine Vielzahl von Leerständen im städtischen Einfamilienhausbereich geben wird.
Die Stadt verfüge allerdings über Kennzahlen in diesem Bereich, etwa die Zahl der von einer Person bewohnten Einfamilienhäuser eines bestimmten Alters. „Da müssen wir uns Gedanken machen“, sagte Koopmann, der darüber hinaus eine Aktivierung bestehender Baulücken für wichtig befand. Fest steht für Koopmann indes, dass ein Mittelzentrum wie die Stadt Bremervörde es sich nicht leisten könne, auf ein Baulandangebot zu verzichten. (rbo)

Da müssen wir uns Gedanken machen. «
Kurt Koopmann zu möglichen Engpässen in der Baulandentwicklung in der Kernstadt

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